Abbau Endmülllager

Tschechische Endlagersuche mit Klagen und Beschwerden ohne Ende

7.12.2024             Allen Ankündigungen zum Trotz hat sich nichts verändert, Staat gegen Bürger um bereits im Jahre 2050 ein Endlager für hochradioaktiven Abfall und abgebrannte Brennstäbe zu eröffnen, Standort muss daher 2028 bestimmt werden.

Im Herbst 2024 reagierten die betroffenen Gemeinden aller vier Standorte auf den nächsten Schritt der Regierung, bzw. Atommüllbehörde SÙRAO mit Berufungen beim Umweltministerium dagegen, dass nun die Genehmigungen für die geologischen Untersuchungen erteilt wurden.

Als Begründung für diese Beschwerde führen sie einige Aussagen an, etwa dass „die Faktenlagen unzureichend erhoben wurde, die Einwendungen als ungenügend behandelt betrachtet wurden“ bis zur Erhebung des Vorwurfs, dass es „die Genehmigung durch eine systematische voreingenommene Behörde getroffen wurde.“ Gemeinst ist das Umweltministerium in Prag.

Diese Beschwerden haben aufschiebenden Charakter, d.h. die Arbeiten am Standort, die auch tiefengeologische Bohrungen umfassen, dürfen nicht begonnen werden. Wie der Bürgermeister von Horaždovice und Sprecher der Plattform gegen das Endlager, Michael Forman erläuterte, geht es nun darum, dass „der Ort für das Endlager, welches eine Sicherheit für Hunderttausende Jahre aufweisen soll, auf der Grundlage von unvollständigen Datenlage ausgewählt werden soll. Diese Eile wird die Zukunft der Bewohner in der Umgebung bedrohen.“

Konkret ist es so, dass aufgrund des angespannten Zeitplans einige Arbeiten einfach gestrafft wurden, von den für die geologischen Arbeiten geplanten sieben Jahren ist nun mehr die Hälfte vorgesehen, die Tiefenbohrungen brauchen eigenen Genehmigungen. Für die Bearbeitung der Einwendungen und Ergänzung der Unterlagen hat die Behörde SÚRAO allerdings über eineinhalb Jahre gebraucht.

Beschwerde nach Aarhus- Konvention in Vorbereitung

Sehr interessant, vielleicht auch für die österreichischen Umweltschutzorganisationen und BürgerInnen ist die nun in Vorbereitung befindliche Beschwerde einiger Gemeinden unter Berufung auf die Aarhus-Konvention, die auf UN-Ebene zwischen den Staaten abgeschlossen wurde, bzw. über die UVP-Richtlinie auch EU-Recht ist.

Dabei geht es um Recht auf Umweltinformation, Einbindung in Entscheidungen zum frühest möglichen Zeitpunkt, zu dem noch alle Optionen offen sind und schließlich Gerichtszugang.

Das sind allerdings sehr aufwendige Verfahren mit dem entsprechend hohen Kosten, vor denen einige der Gemeinden noch zurückschrecken.

Der Großteil der Gemeindevertreter hat allerdings auch dieser Tage wieder bekräftigt, dass sie alle ihnen offen stehenden Möglichkeiten nutzen werden, sich gegen das Endlager in ihrer Gemeinde zur Wehr zu setzen.

Bildquelle: https://www.nechcemeuloziste.cz/

Der Artikel wurde verfasst von Patricia LORENZ, bearbeitet von Renate Brandner-Weiß.



https://umweltfairaendern.de/2024/08/29/

Dokumentation: DAS ATOMDESASTER – Die verdrängte Ernsthaftigkeit bei der Suche nach einem Atomendlager – Ein Gastbeitrag von Michael Müller und Jürgen Voges – Die kurze, aber sehr folgenreiche Zeit der Atomenergie

“DAS ATOMDESASTER – Die verdrängte Ernsthaftigkeit bei der Suche nach einem Atomendlager”

 

 

 

 

Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive und andere Atomabfälle wird sich – Stand jetzt – um vermutlich Jahrzehnte verzögern. Damit werden diese brisanten Strahlenabfälle weiterhin an vielen Standorten quer durch Republik und nicht nur an den ehemaligen AKWs  oberirdisch aufbewahrt. Ob die jeweiligen Behälter, in denen der Strahlenabfall verpackt ist, auch dafür geeignet sind und welche Gefahren bei 100+ statt bislang geplanter 40 Jahren “Zwischenlagerung” hinzukommen: Das ist die eine bedeutsame Frage, die weit oben auf der Tagesordnung in Fragen Sicherheit und Schutz der Bevölkerung stehen. Eine andere: Wie konnte es dazu kommen, dass die sogenannte Endlagerung immer noch in weitere Ferne ist? Darüber denken in einem Beitrag im “Blog der Republik” Michael Müller, damaliger Co-Vorsitzender der Endlager-Kommission von Bundestag und Bundesrat und Jürgen Voges, Journalist, Mitarbeiter der genannten Kommission und später im Nationalen Begleitgremium (NBG) zuständig für die Umsetzung des sogenannten Standortauswahlgesetzes nach.

Mitte der 1950er Jahre wurde die friedliche Nutzung der Atomenergie als Weg in ein neues Zeitalter des Wohlstands gepriesen. Die gewaltige Kraft der nuklearen Energiequelle wurde als schier unendlich hingestellt, die alle Energieprobleme der Menschheit lösen würde. Der Grund für die Atomenergie lag auch darin, mit dem Slogan „Atomkraft für den Frieden“ von der katastrophalen Vernichtungskraft der militärischen Atomkernspaltung abzulenken. Doch der Traum von der friedlichen Nutzung ist in unserem Land nach den beiden Größten Anzunehmenden Unfällen (GAU)* in Tschernobyl und Fukushima geplatzt. Aber trotz des Abschaltens aller deutschen Atomkraftwerke ist das kurze, aber riskante und teure Zeitalter der Atomenergie noch nicht vorbei. Das Erbe ist hochradioaktiver Abfall, der über eine Million Jahre in einem sicheren Verschluss gelagert werden muss, damit es nicht zu Schädigungen für Mensch und Natur kommen kann..

Alles zum Thema Endlagersuche auf umweltFAIRaendern.de


Atomare Laufzeitverlängerungsdebatte gefährdet Endlagersuche – Atommüll im Bundestag

Söder ist in jeder Hinsicht ein Hit: Er blockiert seit vielen Jahren den Ausbau der Windenergie in Bayern, bei der Endlagersuche für hochradioaktiven Atommüll ist klar, dass ein Standort in Bayern unter absolut gar keinen Umständen möglich wäre – aber in jedem Fall sollen marode Atommeiler mit verlängerten Laufzeiten noch mehr Atommüll erzeugen, um den sich andere kümmern sollen. Dass ist eine politische Interessenvertretung, die nicht weit von rechteren Parteien entfernt ist! Unfassbar, wie wenig Medien diese billige, faktenfreie und gefährliche Ego-Shooter-Haltung skandalisieren oder mindestens hinterfragen. Lindner und die FDP machen deutlich, welche Regierung sie wirklich wollen.


Wir freuen uns über die Abschaltungen – und stehen zugleich neuen Problemen gegenüber. Zu dem viele Jahre dauernden Abbau kommen zu den Kosten auch viele Probleme.

Auch im Rückbau selbst finden radioaktive Emissionen statt. Die Rückbauarbeiten verursachen nach den Plänen der EDF sowohl radioaktive Abluft wie auch radioaktive Abwässer. Die EDF sieht dadurch jedoch „keine nennenswerten Auswirkungen“ auf die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung. Die Ärzt*innenorganisation IPPNW und die Naturschutz-Organisation BUND (Regionalverband Südlicher Oberrhein) widersprechen dieser Sichtweise und weisen auf den aktuellen Kenntnisstand in der Wissenschaft hin (IPPNW, 2013).

Teil der Rückbaustrategie ist zudem ein geplantes aber noch nicht genehmigtes Verwertungszentrum für schwach radioaktive Metalle. In diesem „Technocentre“ sollen über Jahrzehnte die Metalle eingeschmolzen und wie konventioneller Stahlschrott in Verkehr gebracht werden.

IPPNW und BUND wandten sich in einer Stellungnahme an die Kommission zur Durchführung der öffentlichen Beteiligung für den Abbau des Kernkraftwerks Fessenheim und wiesen explizit auf aktuelle Studien zu den Gefahren der radioaktiven Niedrigstrahlung hin. Dabei spielen insbesondere sog. stochastische Strahlenwirkungen (bösartige Tumore, Blutkrebse, angeborene Fehlbildungen) eine Rolle. Bei diesen steigt mit der Strahlendosis die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Krankheit, nicht aber deren Schwere.

Diese häufigen gesundheitlichen Strahlenfolgen wurden in der Folgenabschätzung der Stilllegungsunterlagen überhaupt nicht berücksichtigt. Stattdessen wurden lediglich Manifestationen der sog. Strahlenkrankheit berücksichtigt (sog. deterministische Strahlenwirkungen). Die vom Betreiber EDF vorgelegten Analysen (S. 86-96) gelten jedoch nur für die verschiedenen Manifestationen einer akuten Strahlenkrankheit nach Erhalt hoher Strahlendosen, nicht jedoch für die lehrbuchmäßig bekannten verschiedenartigen Folgen der Niedrigstrahlung, die in zahlreichen Studien und Metaanalysen erfasst sind (Schweizerische Ärztezeitung, 2022), (BUND, 2024), (IPPNW, 2013).

Ergänzende Informationen:
Das Kernkraftwerk Fessenheim wurde 2020 endgültig abgeschaltet, die EDF bereitet seither den Rückbau vor. Für den Rückbau selbst ist ein Stilllegungsdekret der französischen Regierung erforderlich, mit dessen Erteilung 2025 gerechnet wird.

Pressekontakt:
IPPNW Presse / Frederic Jage-Bowler / 030 69807415 / jagebowler[at]ippnw.de

Dokumentation PM Landesregierugn Baden Württemberg, 26. April 2024.

Land gibt Stellungnahme zu Kernkraftwerk Fessenheim ab

Im Rahmen des geplanten Rückbaus des französischen Kernkraftwerks Fessenheim besteht die Möglichkeit, Einwendungen einzubringen. Das Umweltministerium nimmt im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ausführlich Stellung.

Im Rahmen des geplanten Rückbaus des französischen Kernkraftwerks Fessenheim besteht seit dem 25. März 2024 die Möglichkeit, Einwendungen einzubringen. Das Umweltministerium nimmt im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung ausführlich Stellung. Anlässlich der Abgabe der Stellungnahme des Landes teilt Umweltministerin Thekla Walker mit: „Wir begrüßen den vorgesehenen zügigen Rückbau des Kernkraftwerks. Es wäre falsch, eine solche Aufgabe hinauszuzögern und auf zukünftige Generationen zu verlagern.“


Dokumentation von der Seite der IPPNW, 14. Mai 2024, der BUND Regionalverband ist hier online.

Ärzt*innen und Naturschützer*innen kritisieren Antrag zur Stilllegung des AKW-Fessenheim

Französischer Staatskonzern EDF unterschlägt große Gruppe radioaktiv verursachter Krankheiten

Die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren zu Stilllegung und Abbau des französischen Kernkraftwerks Fessenheim konnten Bürger*innen vom 25.03. bis 30.04.2024 im Rahmen der grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsbeteiligung einsehen und kommentieren.

 

 


12.Sept.2023

Diese Seite müsste eigentlich heißen: Suche nach einem Endmüllager – denn bisher gibt es keines für die Unmengen an hochradioaktivem Müll in Zwischenlagern, den niemand haben will, kein einziges, das den hohen Anforderungen entspricht. So sucht nun jedes  Land …

Auch Österreich hat zwar kein AKW, aber muss doch auch für Müllentsorgung Verantwortung übernehmen, wenn auch nur für eine vergleichsweise winzige Menge.(mq)

Mehr über Seibersdorf erfahren? klicken sie einfach auf diesen Link:   https://www.nes.at/en/


 

KARLSRUHE 04. März 2023, 08:20 Uhr

Wohin mit dem Müll?

Verzögerungen bei Atommeiler-Rückbau in Philipsburg

Der Müll muss weg und einfach in die Tonne stopfen geht leider nicht. Denn Schutt, Beton oder anderer Abfall aus Atomkraftwerken muss entsorgt werden, auch wenn er nicht strahlt. Wo, das ist unklar. So gerät der Rückbau-Zeitplan für Philippsburg in Not.

PHILIPPSBURG

Zwischenlager bei Karlsruhe: Atom-Müll kommt nach Philippsburg – wann ist noch unklar

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die Lagerung von vier sogenannten Castor-Behältern mit hoch radioaktiven Abfällen in Philippsburg bei Karlsruhe genehmigt. Wann diese ins dortige Zwischenlager für Brennelemente kommen, ist nach Angaben vom Dienstag aber noch völlig unklar. Unter anderem stehen noch Transportgenehmigungen aus.

Bis 2005 wurden Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken (AKW) zur Wiederaufarbeitung nach Großbritannien und Frankreich transportiert. 2015 hatten Bund, Länder und die AKW-Betreiber ein Konzept zur Rückführung beschlossen.

Warum Philippsburg?

Als Standorte wurden neben Philippsburg Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein und Isar in Bayern festgelegt. Somit würden die Abfälle in den Bundesländern zwischengelagert, aus deren AKW anteilig die größte Menge an Kernbrennstoff zur Wiederaufarbeitung ins Ausland gebracht wurde, erklärte Stefan Mirbeth von der Gesellschaft für Zwischenlagerung. Sechs Behälter wurden Ende 2020 reibungslos und ohne Störungen nach Biblis transportiert; das Thema dort ist damit abgeschlossen. 18 weitere Castor-Behälter müssen noch nach Deutschland zurückgeführt werden, davon vier aus dem französischen La Hague nach Philippsburg. Die letzten AKW in Deutschland waren im April dieses Jahres vom Netz gegangen, als letzter der Meiler Neckarwestheim 2 im Landkreis Heilbronn. Ein Endlager für die Abfälle ist bis heute nicht gefunden.

https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/wohin-mit-dem-muell-verzoegerungen-bei-atommeiler-rueckbau-art-2921782